Samstag,21. Juni 2025
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Fairplay

Fairplay, Ethik im Sportkarate ist ein bemerkenswerter Beitrag zur Kultivierung der Aggression in zivilisierten Bahnen. Die Haltung des Karatedo ist die Lehre einer Kunst, die nicht kam, nicht da ist, um zu zerstören, sondern um den Kampfsport mit einer höheren Ethik zu erfüllen – der Verzicht der Gewalt. Sie schädigt nicht, sondern steht im Denken und Handeln in der höchsten Achtung vor der Unversehrtheit des Gegenüber.Fairplay ist Ausdruck einer menschlichen Haltung, die sich im achtsamen Verhalten gegenüber sich selber, gegenüber anderen, aber auch gegenüber der Um- und Mitwelt ausdrückt. Faires Verhalten setzt die Fähigkeiten „Achtsamkeit“, „Ehrlichkeit“, „Selbstvertrauen“, „Rücksichtsnahme“, „Verlieren-können“ und „Einfühlungsvermögen“ voraus. Die Erziehung zu Fairplay ist eine der zentralen Aufgaben des Karatedo. Grundsätzlich richtet sich der Sport nach den ethischen Prinzipen von Swiss Olympic sowie der Cool and clean Kampagne.

Foto Archiv Roland Zolliker: Kiyou Shimizu (Japan) mit Jesus del Moral (Trainer Sandra Sanchez).

Dokumente

Ethisches Handeln ist vor allem in vier Bereichen (Projekt Swiss Olympic)  immer wieder zu reflektieren:

Macht

Wie Macht reflektieren und teilen? Durch Macht können positive Veränderungen bewirkt werden. Leider wird Macht auch häufig missbraucht, was die Würde verletzt. Der sorgfältige und umsichtige Umgang mit Macht entwickelt sich nicht einfach so. Es ist eine Errungenschaft jeder einzelnen Person, jeder einzelnen Gruppe, jedes einzelnen Vereins und jeder einzelnen Sportart. Macht wirkt in sämtlichen Beziehungen und Strukturen des Sportsystems.

Nähe

Wie Nähe gestalten und begrenzen? Im Sport sind die Beziehungen untereinander wichtig – sei es innerhalb des Teams, zwischen Athlet*innen und Trainer*innen, den Vereins- und Verbandsfunktionär*innen oder mit den erziehungsberechtigten Personen. Und diese Beziehungen brauchen eine angemessene Nähe, sowohl körperlich als auch emotional. Ebenso wichtig ist die schützende Distanz. Jede Person hat das Recht auf Wahrung der Privat- und Intimsphäre. Persönliche Grenzen dürfen nicht überschritten werden. Dies wäre eine Verletzung der Würde. Gerade auch in Macht- und Abhängigkeitsbeziehungen, beispielsweise zwischen Erwachsenen und Kindern.

Ideale

Wie Ideale erkennen und hinterfragen? Im Sport spielen Ideale eine grosse Rolle. Manche fördern Teamgeist und gesunde Entwicklung. Andere können zu extremen Ansichten führen wie Diätwahn, das Motto «No pain, no gain» oder der Drang, immer über die eigenen Grenzen zu gehen. Dies kann unbemerkt die Würde und Gesundheit der Menschen gefährden und wird oft nicht hinterfragt. Deshalb ist es wichtig, rund um Ideale ein gutes Mass zu finden und kritisches Denken zu fördern.

Druck

Wie Druck verantworten und limitieren? Sport ist wettbewerbsorientiert und daher oft mit Druck verbunden. Ein angemessener Druck ist förderlich, jedoch kann zu viel Druck Stress auslösen. Nicht nur Athlet*innen, sondern auch Trainer*innen, Erziehungsberechtigte, Vereine und Verbände stehen unter Leistungsdruck – und manchmal üben sie selbst Druck aus. Sportliche Aktivitäten setzen auch die Natur und Umwelt unter Druck. Druck kann viele Formen annehmen, wie viel Druck ist zu viel? Ob Schmerzen oder schlechter Schlaf: Wenn die Signale des Körpers ignoriert werden, kann dies die Würde, die Gesundheit und das Wohlbefinden verletzen. Das gilt auch, wenn Selbstbestimmung und Fürsorge missachtet werden. Grafik Swiss Olympic zu den Polen:

K1 Premier League Hangzhou 2025: Siegerin Tsubasa Kama (Japan) mit Elena Quirici

Im Mittelpunkt des Karatedo stehen nicht nur Leistungen, sondern Menschen. Die Ethikcharta geht von der Idee der verantwortungsvollen Leitung durch menschlich und fachlich kompetente Personen aus. Die Autorität der Führungsorgane der SKF, ihre Glaubwürdigkeit und der Vorsprung durch Experten- und Erfahrungswissen gegenüber den anderen SKF-Beteiligten und Sportlern soll zu einer Vorbildfunktion führen damit sie in ihrem Führungsanspruch anerkannt werden.

1975 zeichnete die Unesco den Genfer Karateka Claude Ravonel (Bericht im amerikanischen Magazin Black-Belt) für sein vorbildliches Verhalten mit dem Pierre De Coubertin Fairplay Preis aus.

https://www.sportintegrity.ch/ethik

Unesco Fairplay Price Liste

Fotos: Archiv Roland Zolliker
Text: Roland Zolliker

Letzte Aktualisierung am 6. Mai 2025