Osterhase
🇨🇭 Roland Zolliker
Der Krieger bekommt jedes Jahr einen Osterhasen. Dieser, glaubt man Wikipedia, jetzt neu auch KI, wurde erstmals vom Frankfurter Arzt Johannes Richter, in seiner Doktorarbeit «De ovis paschalibus – von Oster-Eiern», 1682 erwähnt.
Der natürliche Hase, Vegetarier, gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und Zeugungskraft. Damit steht er für das Leben.
Er stammt (und auch hier begegnet uns wieder Carl von Linné) aus der Familie der Säugetiere, somit entfernt auch mit dem Krieger verwandt, der Ordnung der Hasenartigen, wissenschaftlich Lagomorpha.
Merkmal der meisten Hasen sind die langen Ohren. Diese werden meistens, auch in der Familie des Krieges, zuerst angeknabbert.
Meister Lampe, so genannt im Altdeutschen, lebt bei Menschen deutlich länger, d.h. bis zu 12 Jahre, als in der freien Wildbahn. Hier liegt seine Lebenserwartung zwischen 3-5 Jahre. Dies liegt an seinen natürlichen Feinden, bei uns Rotfuchs, Dachs, Marder und verschiedene Greifvögel.
Betrachtet man dies, seit 2020, bei ihren «Verwandten», den Kadermitgliedern der Spezies Homo Sapiens weicht die Überlebenschance, ausserhalb des geschützten Raums, nicht sonderlich ab. 71% überleben die 5 Jahre nicht, 40% davon bereits in den ersten drei Jahren.
Ostern ist ein bewegliches Fest, jedes Jahr an einem anderen Datum. Dies, weil der Zeitpunkt astronomisch bestimmt wird. Ostern ist immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, wobei der 21. März als fixer Frühlingsanfang gilt. Ostern fällt somit frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April.
Dieses Jahr fällt das K1 Premier League Turnier Kairo (18.-20. April) auf Ostern. Hier starten Pauline Bonjour, Elena Quirici, Nina Radjenovic, Maya Schärer, Lila Ritz und Yuki Ujihara. Am zweitletzten K1 geht es einerseits um Punkte für die WM-Selektion, andererseits um die Jahreswertung und dem damit verbundenen Titel Grand Winner.
Und was machen die Hasen? Für sie ist das Osterfest die aufregendste Zeit des Jahres. Die wichtigste Zeit in ihrem kurzen Hasenleben. Es geht darum, die Ostereier in die verschiedenen, verborgenen, Nester zu bringen.
Mitmachen kann nur, wer die Osterhasen Schule besucht hat. Zur Ausbildung kommen die jungen Hasen aus allen Landesgegenden. So wie die Karate Kids in den Stützpunkten.
Zuerst müssen die Hasen lernen, wie man bei den Hühnern die Eier holt. Dann wie man mit ruhiger Pfote die Eier bemalt. Und schlussendlich, wie die Eier, mit einem vollen Korb auf dem Rücken, oder mit einem Schubkarren, auf holprigen Wegen, in die Osterneste kommen. Somit sind koordinative Fähigkeiten wie Orientierung, Differenzierung und Gleichgewicht gefragt.
Der Sportunterricht mit Wettläufen, Balance- und Springübungen, sowie das gegenseitige Kumite auf den Hinterbeinen, machen den Hasen sehr viel Spaß und zählt zu den Lieblingseinheiten auf dem täglichen Stundenplan. Alle sind – und damit durchaus nachahmenswert für die Karatekas im Stützpunkt- und Nationalkadertraining – immer anwesend, motiviert und fleissig.
Nach den Trainings dann der Tag der Wahrheit. Die Hasen bringen die Ostereier in die verschiedenen Verstecke. Sie arbeiten den ganzen Tag. Von frühmorgens, bis zum Einbruch der Dämmerung. Dann kehren sie zurück, müde, zufrieden mit sich selbst und berichten der grossen Hasenfamilie von den Begegnungen, die sie erlebt haben. Mit Maulwürfen, Igeln, Bienen sowie anderen Wald- und Wiesenbewohnern. Und von Blumen die ihre Köpfe aus den Blütenknospen stecken. Und allen die aus dem Winterschlaf aufgewacht sind. Und schlussendlich hoppelen sie alle in ihre Mulden.
Schöne Ostern allen Hasen-Freunden!