Deal Seeland-Rhein-Zytglogge
🇨🇭 Roland Zolliker
Während Jahren hatte ein Turnier keinen offiziellen Status. Mit der Übernahme der Verantwortungsbereiche des nationalen Verbandes änderte sich dies. Vorbereitet zwei Jahre zuvor mit der Teilnahme eines Funktionärs des europäischen Verbandes in der schönen Filmstadt am Lago Maggiore. Im Wissen, wann die bisherige Führung abtritt. All dies wäre ein völlig normaler Vorgang: Neue kommende Regierung, neue Prioritäten. Hier bleibt jedoch ein schaler Nachgeschmack. Zuerst wurde aufgrund eines Zeitungsartikels über ein Gewaltverbrechen die Anerkennung verweigert. Dann ging alles schnell. Auf „Antrag“ des für den Leistungssport Veranwortlichen Punktestatus, Offizialisierung mit Zustimmung der «Kopfnickenden» Mitglieder des Vororts.
Wieso jedoch Deal? Verschweigt wird, dass der Wegbereiter vom Rheinbewohner, für seinen „uneigennützigen“ Einsatz dessen Athletinnen und Athleten erhält und somit für ein weiteres Beispiel offensiver Abwerbe-Praxis im Nachwuchsleistungssport steht. Kumuliert führt dies zu beträchtlichen Mindereinnahmen im 5-stelligen Bereich. Toleriert, unterstützt oder einfach „weggesehen“ von Kollegen, alle zusammen von der gleichen Stilrichtung. Loyalität sieht anders aus.
Das dies gegen alle Trainer-Ethik verstösst, kümmert niemand. So wie damals bei der Nichtselektion einer Athletin. Die mittlerweile zu einer offiziellen Untersuchung durch Swiss Sport Integrity geführt hat.
Die «Abgabe» der Stützpunktmitglieder wird begründet durch die «Erfolglosigkeit» des bisherigen Trainingsort. Nur zum mitlesen: Der bisherige Stützpunkt ist seit mehr als einem Jahrzehnt einer der erfolgreichsten Trainingsorte der Schweiz. Bilanz seit 2013: 8 europäische Medaillen, 11 Einstufungsrelevante Swiss Olympic Platzierungen, insgesamt 16 Top-7 Rangierungen mit 9 verschiedenen Karatekas. Kein anderer Stützpunkt weist diese Bilanz auf.
Im Seeland gab es in diesem Zeitraum gerade (2013) eine Top-7 Platzierung. Das man hier auf die hybride „Kriegsführung“ setzt um wenigstens einmal etwas „reissen“ zu können ist verständlich. Ob so wechselseitig ein Mehrwert entsteht, der die Kooperation Stützpunktübergreifend fördert ist mehr als fraglich. Aber dies ist ja erst ab 2025 vorgesehen. Und der Verhaltenscodex von Swiss Olympic/BASPO für Trainer im Sport „… lebe ich ein faires Verhalten gegenüber allen Beteiligten im Sport und verzichte auf unlautere Mittel“ ist ja auch schon lange her, da kann durchaus etwas vergessen werden.